Vietnam

Ein unglaubliches Land!!!

20. Juni 2013 - 8. Juli 2013

 

Von Koh Samui ging es mit einer sehr kleinen Maschine der Bangkok Airways ( übrigens sehr zu empfehlen, toller Service) nach Bangkok. Nach kurzem Stop erwartete uns dann die nächste Maschine nach Hanoi.

 

Schon am Gate wurde klar: Hier sind nur wenige Europäer unterwegs.

So war es dann auch, wir saßen in einer schönen Maschine der Qatar Airways und zwischen hunderten von schmatzenden, rülpsenden und schniefenden Asiaten.

 

Überraschung: wir waren in Asien. Klar, seit genau 4 Wochen, doch das war bisher nicht so deutlich zu merken.  Jedenfalls was das Benehmen der Menschen betraf.

 

Doch so ist das wohl und auch normal.

 

Hanoi

 

In Hanoi angekommen wartete eine lange Schlange bei dem "Visa on arrival" auf uns.

 

Da wir im Januar noch nicht alle Reisedaten hatten, konnten wir keine Botschaft für das Visum aufsuchen und wählten daher den teureren Weg des "Visa on Arrival".  Mit jeweils 2 sehr hübschen Passfotos bewaffnet und gegen Zahlung von 45 USD wurde uns das Visum für Vietnam problemlos ausgestellt.

 

Am Flughafen wartete auch schon unser Shuttle zum ELITE HOTEL HANOI.

 

Warum diese großen Buchstaben? Weil dieses Hotel einfach unglaublich war.

 

Das ELITE HOTEL ist in einer kleinen Gasse, direkt in der Altstadt gelegen.

 

Da Hanoi nur so von Mottorollern wimmelt, ist diese Lage einfach nur perfekt.

 

Das Hotel verfügt über 12 Zimmer und wurde bei Tripadvisor als ein Kleinod Hanois beschrieben.

 

Die Bewertungen waren nicht übertrieben.

 

Wir wurden von der Straße bis zum Hotel zu Fuß eskortiert, unser Gepäck getragen.

 

Angekommen im Hotel erwarteten uns wie fast überall bei Check-In in Asien 2 kühle Getränke und Erfrischungstücher.

 

Nach einer ausführlichen Lagebeschreibung brachte man uns und das Gepäck in den 5 Stock dieses für Vietnam typische Gebäude.

 

Die nette Dame vom Empfang verabschiedete sich mit "thank you Mr. Philipp & Mrs Janin".

 

Dieser freundliche Service zog sich durch unseren gesamten Aufenthalt in diesem Hotel. Zum Frühstück oder nach einem langen Stadtspaziergang wurden wir immer mit unseren Namen begrüßt. Am 2. Tag kannte das Personal sogar unsere Vorlieben bei der Frühstückswahl und zu jeder Gelegenheit gab es ein kühles Getränk und die uns sehr willkommenen "cold towels".

 

In Hanoi war es unglaublich schwül und heiß und es gefiel uns trotzdem so unglaublich gut.

 

Manchmal ist es besser ohne Erwartungen zu reisen, die Stadt überraschte uns an jeder Ecke.

 

2 Tage hatten wir für Hanoi eingeplant, danach sollte es zur Halongbucht gehen.

 

Über das Hotel buchten wir eine zweitägige Tour mit Übernachtung auf einem der vielen Boote.

Am Abend vor unserer Abreise wurde die Tour leider abgesagt. Schwere Stürme sollten einen Tag später auf die Halongbucht treffen und alle Touren wurden aus Sicherheitsgründen gecancelt.

 

Sehr schade, ist die Halongbucht doch eines der Highlights einer Vietnamreise - und trotzdem fanden wir das vernünftig.

 

Aber was nun, keine Tour, kein Hotel, wir hatten 2 Tage bis zu unserer Weiterreise nach Hue.

 

Das liebe Mädel am Empfang war auch ganz betreten, denn das Hotel war verständlicherweise ausgebucht.

 

Doch sie war bestens vorbereitet, bot uns eine andere Tour an und buchte uns in ein Nachbarhotel ein.

 

Ninh Binh

 

Am Folgetag ging es dann also in die 2. Halongbucht, für einen Tagesausflug.

 

Der Tourbus brachte uns und 10 weitere "gestrandete" Reisende in das 2 Stunden südlich entfernte Ninh Binh.

 

Wie erwartet und vorab berichtet hielt der Bus - wie gefühlte 100 andere auch - an einem Touristen- Café. Natürlich nur für eine Toilettenpause, doch der Sinn dahinter war ein anderer. Eine riesige Verkaufshalle erwartete uns, doch der Geldbeutel blieb zu!!!   :)

 

In Hafen von Tam Coc / Ninh Binh angekommen, bot sich uns das gleiche Bild, viele Busse und Touristen. Schuld war das Unwetter in der Halongbucht, das nun die Gäste zur nächsten Metropole trieb.

 

Nach einer kurzen gemeinsamen Radtour durch ein Dorf bestiegen wir eines der Boote. Gerudert wurde hier mit den Füßen. Da wir aber angeblich zu schwer waren hatten wir 2 Ruderer.

 

Natürlich waren wir nicht zu schwer, der 2. Ruderer war eine Dame und die machte uns nach wenigen Minuten klar das wir nach der Fahrt bitte doch Trinkgeld zahlen sollen. Ebenfalls führte sie eine Box - gefüllt mit sämtlichen Souvenirs - mit sich. Nach 2 - 3 klaren NEIN´S packte sie dann auch alles wieder ein und stieg aufs nächste Boot.

 

Die Fahrt an sich war wirklich sehr schön. Danach brachte man uns noch zu 2 Tempeln. Doch das Wetter machte uns einen tiefen Strich durch die Besichtigung. Wir waren 6 Stunden südlich der eigentlichen Halongbucht und trotzdem erreichten uns hier starke Ausläufer des Unwetters. Wir waren sehr froh über die Stornierung.

 

Zurück in Hanoi mussten wir dann ins Nachbarhotel umziehen, selbstverständlich wurden wir wieder eskortiert. Dabei waren es nur 2 Minuten bis dorthin. Doch das Hotel bestand auf diesen Service.

 

Am späten Abend des Folgetages sollte uns dann der Nachtzug in die Kaiserstadt Hue bringen.

Wir waren ja nun keine Gäste mehr des Elite Hotels und trotzdem wurden wieder vom anderen Hotel ins Elite eskortiert und da es regnete, zahlte man uns sogar ein Taxi.

 

Wieder erwartete man uns mit Getränken und abschliessend durften wir sogar noch einmal duschen.

 

 

Was für ein Service, doch damit nicht genug. Einer der Angestellten brachte uns am Abend mit dem Taxi sogar bis zum Zug. Als wenn das nicht schon Weltklasse gewesen wäre... Der nette Herr schleppte sogar unsere Rucksäcke bis in das Abteil.

 

Wie Ihr merkt sind wir total begeistert. Im Ritz Carlton Hotel wäre das gesamte Personal jeden Monat der Mitarbeiter des Monats gewesen. So einen tollen Service haben wir wirklich noch nie erlebt. Janin hat zwar einige Zeit für das Ritz Carlton gearbeitet, doch solch einen Service gibt es wohl auch dort nicht.

 

Huế

 

Da waren wir also, in unserem 4er Abteil. Das Abteil teilten wir uns aber mit einer 4köpfigen Familie. Englisch sprachen sie nicht, aber sie lächelten freundlich.

 

Pünktlich um 23Uhr ruckelte der in die Jahre gekommene Zug dann nach Hue. 13 Stunden sollte der Spaß dauern. Mitten in der Nacht fing dann eines der Kinder an zu weinen und irgendwie hatte das Mädchen Spaß daran, denn sie hörte gar nicht mehr auf. Gegen 5Uhr war die Nacht dann auch vorbei. Die 4 unterhielten sich in einer Lautstärke... Die Pritschen waren eh nicht so bequem, aber bis 7 hätten wir schon gerne geschlafen.

 

Die Vietnamesen essen anders als wir gerne Suppen und warmes Hühnchen zum Frühstück. Dazu Reis oder Nudeln.

 

Erwähnten wir schon das "Benehmen" der Asiaten? :)

 

Nach dem das ca. 2 stündige Frühstück unter uns abgeschlossen war ( wir hatten unsere Betten oben), ließ der gesättigte Vietnamese den Dingen seinen Lauf und hüllte uns ein mit seinen Blähungen.

Uns verging dann erst einmal das Frühstück.

 

Fast pünktlich erreichten wir dann auch Hue.

 

Eine kleine Stadt, mit viel Gschichte:

 

Die Schlacht um Huế 1968 war eine der blutigsten und längsten Schlachten des Vietnamkrieges (1954–1975). Die südvietnamesische Armee und drei Bataillone der US-Marineinfanterie, weniger als 2.500 Mann stark, stürmten ab dem 1. Februar 1968 die 140.000-Einwohner-Stadt Huế, die zuvor von der nordvietnamesischen Armee (NVA) und der NLF (Vietcong genannt) größtenteils erobert und von über 10.000 Soldaten beider Organisationen verteidigt wurde. Die Schlacht um Huế zählt militärhistorisch zu den Häuserkämpfen, ähnlich wie die Schlacht um Stalingrad, die Schlacht um Aachen, die Schlacht um Monte Cassino, die Schlacht um Berlin, die Schlacht um Grozny, die Schlacht von Mogadischu und die Schlacht in Falludscha.

 

Wer mehr darüber lesen möcte, findet weitere Informationen hier:

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_um_Hu%E1%BA%BF

 


In Hue haben wir zwei Nächte verbracht. Hue war bis 1945 Haupstadt Vietnams und hat dementsprechend einige historisch Interessante Bauten, Tempel und Plätze zu bieten. Wir hatten unheimlich heisses und schwüles Wetter, so dass wir eher gemütlich durch die Stadt schlürften. Ein Must-See war die Zitadelle und die verbotene Stadt. Hier konnte man eindrucksvoll nachvollziehen, wie die früheren Herrscher residierten.

 

Wegen der zentralen Lage Hues fast in der Mitte Vietnams von Nord nach Süd verlief die im Vietnamkrieg eingerichtete entmilitarisierte Zone sehr nahe an dieser Stadt. Einige Touren hätten wir in diese Zone unternehmen können. Hier gibt es noch so manche Hinterlassenschaften aus Kriegszeiten. Seien es die berühmten unterirdischen Tunnel der Vietnamesen oder auch noch das ein oder andere nicht wirklich geräumte Minenfeld. Wegen des unerbittlich warmen Wetters haben wir uns aber gegen solch eine Tour in den Dschungel entschieden.

 

Hội An

 Von Hue aus machten wir uns mit einem Open-Tour Bus auf den Weg nach Hoi An. Die Fahrt dauerte ca. 6 Stunden und war recht bequem. Der Preis natürlich wieder unschlagbar. In Hoi An angekommen haben wir uns dann mit jeweils einem Rollerfahrer als Chauffeur zu unserem Hotel bringen lassen. Gepäck auf den Lenker, Passagier nach hinten und ab ging es. "Taxi fahren" ist eben auch nur Definitionssache...

 

In Hoi An hatten wir ein nettes Hotel zentral gelegen, fast in der Altstadt. Hier darf man zumindest abends und am Wochenende ganztägig NICHT mit dem Auto oder Roller duchheizen. Das wird auch kontrolliert und so entseht in der sowieso schon malersichen Altstadt mit unzählichen Boutiquen, Schneidereien und Restaurants & Bars eine ganz besonders schöne Atmosphäre. Auf allen Strassen wird gebummelt was das Zeug hält.

 

Hoi An hat nicht nur diese wunderschöne Altstadt zu bieten. In nur ein paar Kilometer Entfernung wartet ein ellenlanger schöner Strand auf Besuch. Dieser zieht sich bis zur nahegelegenen grösseren Stadt Da Nang. Das sind aber schon mehr als 30km ;-)

Der Strand war sauber, das Wasser sehr einladend und zu guter Letzt wurden wir auch noch mit Liegen und Sonnenschirm empfangen, da alle Hotels in der Altstadt ein Partnerrestaurant am Strand hatten - so auch unseres. Man konnte stundenlang spazieren gehen, unter Touries bleiben oder sich unter Einheimischen Tummeln.

 

Diese Mischung aus einladendem Strand und sehr schöner Altstadt in Hoi An hat es uns angetan. Hier wären wir gerne noch etwas geblieben und würden auch jederzeit wieder hinfahren.

 

Mũi Né

Nachdem wir die Busfahrt nach Hoi An als relativ erträglich empfanden, fuhren wir dann also auch mit einem Open Tour Bus weiter nach Mui Ne. Ehrlich gesagt hatten wir auch gar keine Wahl, da alle Zugverbindungen bereits wegen der vientamesichen Ferien ausgebucht waren ;-)

Wenn man aber für knapp 700km und entsprechende 19 Stunden im Sleeping Bus ohne Toilette endlich total hinüber in Mui Ne ankommt, weiss man, warum die Fahrt nur 19USD pro Person gekostet hat. Soooo schlimm war die Zugfahrt von Hanoi nach Hue dann doch nicht gewesen...

 

In Mui Ne wurden wir direkt an unserem gebuchten Hotel abgesetzt. Hier wollten wir uns auf die letzten Tage noch etwas gutes tun und gönnten uns für ein paar Tage eine Poolvilla im Bungalowpark des Hotels. Eigenes Häuschen, Pool, Aussendusche- und Wanne und unser eigener kleiner Garten. Natürlich hatten wir hier günstigstmöglich gebucht - bevor wir merkten, dass wir ja wegen der Übernachtfahrt eine Nacht weniger im Hotel brauchten. Wegen des "günstigsmöglich" war die Buchung natürlich eigentlich nicht umbuchbar und auch nicht stornierbar. Zum Glück ging das dann doch noch mit dem vietnamischen Service Team.

 

Jedenfalls war das Hotel seeeeeeehr schön, direkt am Strand gelegen und unsere "Villa" haben wir auch sehr genossen. Allerdings hat Mui Ne "City" sonst relativ wenig zu bieten und erweckt den Anschein, als sei es gerade von russischen Geschäftsleuten und Touristen eingenommen worden. Das bemerkt man immer wieder, sei es an den auf russische Gäste & Sprache abgestimmten Restaurants, Supermärkten oder exorbitanten Preisen für Aktivitäten. Ins Meer sind wir hier auch nicht gegangen, die Hotels leiteten nämlich Ihre mehr oder weniger geklärten Abwässer alle schön quer durch den Strand in Meer. Es gab also den ein oder anderen kleinen "Canyon" zu Überwinden beim Spazieren gehen. Auch Kite Surfen  - Mui Ne ist wegen der Lage und Windverhältnisse ein Kiteparadies - hat Philipp sich verkniffen.

Direkt aus Hoi An kommend, waren wir also etwas enttäuscht. Wir hatten ja aber noch diesen rieeesigen Hauptpool unseres Hotels und dann auch noch unseren eigenen kleinen für uns. Wir haben die Zeit in Mui Ne also trotzdem genossen und uns mental in der Ruhe auf den Trubel der letzten Stationen in Saigon und Bangkok vorbereitet.

 

Wir hatten zufälligerweise auch noch unseren fünften Jahrestag während dieses Aufenthalts. Nachdem Philipp wenige Tage zuvor noch vorgehalten wurde, seine romantische Ader doch stark zu vernachlässigen, musste er kurz überlegen, dieses Image zu pflegen. Die geplanten Aktionen für den fünften hat er dann aber doch nicht abgeblasen ;-)

 

So war dann plötzlich nach dem Frühstück unsere Villa wirklich schön geschmückt und liebevoll dekoriert worden. Auch der Sekt stand wie gewünscht gekühlt an Ort und Stelle.

 

Wenn jetzt noch jemand dem Poolreiniger bescheid gegeben hätte, dass er die wunderschönen Blüten nicht aus dem Pool fischen sollte, noch BEVOR wir vom Frühstück kamen...dann hätte Philipp Sie nicht suchen und noch einmal hineinlegen müssen ;-)

 

Wir liessen es uns hier also gemütlich gut gehen, erkundeten einen Tag - auf eigene Faust natürlich mit dem Roller - das alte Fischerdorf und die berühmten roten & gelben Dünen und machten uns den Aufenthalt in Mui Ne so wirklich schön. Noch einmal werden wir Mui Ne aber wahrscheinlich nicht ansteuern....

 

Hồ Chí Minh Stadt

 

Dann ging es auch schon weiter zum Endspurt in die grosse Stadt im Süden Vietnams:

Hồ Chí Minh Stadt, früher Saigon. Diese Busfahrt am Nachmittag zog sich etwas, trotzdem kamen wir fast pünktlich Abends in der City an und konnten uns auf den Weg ins Hotel machen. Aus der eher ländlichen Gegend kommend wirkt Saigon wieder total überzivilisiert. Im Hauptzentrum wimmelt es nur von exklusiven Markenshops in Kaufhäusern. Die Stadt ist sehr lebendig. Hanoi hatte unserer Meinung nach noch etwas mehr Charme, sehenswert ist Saigon aber auf jeden Fall auch. Unter anderem gibt es einige interessante Museen und Ausstellungen. Das Kriegsmuseum hat uns beiden einigermassen die Sprache verschlagen. 

 

Nachdem wir nun wieder an Stadtleben gewöhnt waren, machten wir uns für die letzten drei Tage unserer Reise auf den Weg nach Bangkok.

 

Ja tatsächlich: Ab jetzt hatten wir noch ganze drei Tage von unseren fast sechs Monaten an Reisezeit übrig.

 

 

 

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Nun ist der Blog komplett. In Australien haben wir noch einige Bilder und Videos hinzugefügt. Die Stationen in Vietnam sind nun komplett beschrieben und bebildet. Und der Endspurt ist hier beschrieben.

 

Viel Spass beim Lesen!